Es ist ein Aufbruch in eine neue Ära. Volkswagen setzt auf die Elektrifizierung seiner Fahrzeuge – allein bis 2026 investiert die Marke rund 18 Milliarden Euro in Zukunftstechnologien. Eine dieser Technologien ist die Batterietechnik. Der Anteil reiner Elektroautos am Absatz in Europa soll bis 2030 auf mehr als 70 Prozent steigen – in den USA und China auf mehr als 50 Prozent. Deshalb entwickelt Volkswagen die Region zwischen den niedersächsischen Standorten Wolfsburg, Salzgitter und Braunschweig zum „Battery Valley“. Von dort aus treibt eine neu gegründete Europäische Aktiengesellschaft den Ausbau des stark wachsenden Batteriegeschäfts voran. Die Gesellschaft mit Zentrale in Salzgitter verantwortet sämtliche Aktivitäten vom Rohstoffeinkauf über die Entwicklung der Volkswagen Einheitszelle bis zur Steuerung von zunächst sechs Gigafabriken in Europa.
Battery Valley von Volkswagen Tech-Talente auf der Suche nach der perfekten Batterie

Wolfsburg, Salzgitter und Braunschweig: Im neuen „Battery Valley“ beschleunigt Volkswagen weiter in Richtung softwaredefiniertes, klimafreundliches Unternehmen. Tech-Talente aus der ganzen Welt entwickeln und forschen hier an der Zukunft der Batterie. Was macht diese Region so besonders? Wie lebt und arbeitet es sich dort? Ein Besuch bei den beiden Expertinnen Chang Liu und Sarah Dieck.
Innerhalb des Volkswagen Konzerns sind die Batterie-Aktivitäten im Konzernvorstands-Ressort Technik angesiedelt.
In Niedersachsen entsteht damit ein Innovationsdreieck der Batterietechnologie. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich der Volkswagen Stammsitz in Wolfsburg, der um ein neues Werk für das elektrische Leuchtturm-Projekt Trinity erweitert wird. Mit dem Campus Sandkamp entsteht dort außerdem das modernste Forschungs- und Entwicklungszentrum Europas.
Es kommt nicht von ungefähr, dass die Bezeichnung „Battery Valley“ auf das kalifornische Silicon Valley anspielt. Ähnlich wie an der Westküste der USA arbeiten Top-Experten aus aller Welt in interdisziplinären Teams, um mit neuen Technologien und Produkten die Welt von morgen zu gestalten.
Von China nach Braunschweig
Die internationale Atmosphäre im Battery Valley fasziniert mich sehr.


Dieser Aspekt begeistert auch Chang Liu, tätig im Einkauf Hochvolt-Batterie. „Ich komme aus China und arbeite mit Kollegen aus Deutschland, Korea, Indien, Großbritannien und Nordamerika zusammen. Diese internationale Atmosphäre fasziniert mich“, sagt die studierte Fahrzeugtechnikerin. Chang Liu absolvierte ihr Bachelor-Studium in China und kam dann aus Hefei in der Provinz Anhui nach Braunschweig: „Hier konnte ich mein Studium fortführen und gleichzeitig eine Fremdsprache lernen.“
2015 schließt sie ihr Studium an der Universität Braunschweig ab und arbeitet danach im technischen Consulting, erst für Volkswagen, danach für Audi. Aber es zieht sie immer wieder zurück: „Ich habe Braunschweig dreimal verlassen. Für ein Praktikum in Hamburg, für meine Masterarbeit ging ich nach Berlin, und ich habe ein Jahr in Ingolstadt gelebt. Ich bin immer wiedergekommen“, sagt sie mit einem Lachen. Den Schritt zu Volkswagen empfand sie „durch mein Studium in Braunschweig ganz natürlich“. Die Universität arbeitet in der Fahrzeugtechnik eng mit Volkswagen zusammen. Mitte 2019 beginnt ihre Tätigkeit bei der Volkswagen Beschaffung, zunächst als Einkäuferin für Batteriezellen und Module.
Zunächst beschäftigt sie sich mit globalem Sourcing. Eine interdisziplinäre Aufgabe: Mit im Boot sind stets die Kollegen der Qualitätssicherung und der Logistik, ebenso Ingenieure. Sie verhandelt Preise mit Lieferanten, analysiert Kosten der Produktion, stellt die Versorgung der Fahrzeugproduktion mit erstklassigen Batteriekomponenten sicher.
Anfang 2022 wechselt Chang Liu in den Projekteinkauf. „Dort geht es zum Beispiel darum, technische Verbesserungen in die Serienproduktion zu bringen. Das gelingt nur im Zusammenspiel von Entwicklung, Qualitätssicherung, Logistik und Beschaffung“, sagt Liu.
Wie sieht Chang Liu den way to ZERO, den Weg von Volkswagen zum klimaneutralen Unternehmen? „Wir alle arbeiten gemeinsam auf dieses Ziel hin, CO2 maximal zu reduzieren. Entscheidend sind noch größere Reichweiten und schnelleres Laden, aber auch niedrigere Kosten für die Kunden von Elektroautos. Daran kann ich im Einkauf mitwirken, indem ich einen guten, stabilen Lieferanten in die Lieferkette hole“, sagt sie.
Chang Liu schätzt im Battery Valley nicht nur die Arbeit: „Braunschweig und Wolfsburg sind überschaubare, aber sehr angenehme Städte mit einem breiten Angebot an Museen, Theatern, Restaurants. Im Harz kann man wandern und im Winter sogar ein wenig Ski fahren.“ In Braunschweig lebt die junge Frau mitten im Zentrum („Ich liebe das“) und fährt gern Bus oder Fahrrad. Zur Arbeit nach Wolfsburg gelangt sie mit dem Zug oder einer Fahrgemeinschaft.
Per Zufall zur Elektromobilität
Die kurzen Wege und die Natur begeistern auch Sarah Dieck. Sie arbeitet als Projektleiterin im Bereich Entwicklung Batteriesystem & Elektronik. Ihr Spezialgebiet sind Hybridfahrzeuge. Die 34-Jährige ist in der Region Braunschweig aufgewachsen, lebt und arbeitet in Braunschweig und schätzt es, „dass man hier alles mit dem Fahrrad erreichen kann. Braunschweig hat eine schöne Altstadt, und man lebt hier sehr zentral. Man ist schnell im Harz, wo man großartig wandern kann. Oder schnell in Hamburg oder Berlin, wenn man Lust auf Großstadt hat.“

Wer elektrisch fährt, begeistert sich schnell dafür.
Sarah Dieck hat an der Fachhochschule in Wolfsburg Betriebswirtschaft studiert und dann zunächst im Eventmanagement gearbeitet. Danach zog es sie nach Australien, weil sie noch einmal etwas anderes von der Welt sehen wollte. Über einen externen Dienstleister arbeitete sie nach ihrer Rückkehr für Volkswagen und kam „eher durch Zufall“ mit der Elektromobilität in Berührung.
Als in Braunschweig Stellen in der Entwicklung von Hochvoltbatterien ausgeschrieben werden, bewirbt sich Dieck.

Heute stellt sie als Projektleitung Industrialisierung den Produktionsstart der nächsten Generation von Plug-in-Hybridmodellen sicher.
„Ich bin die Kommunikationsdrehscheibe, bei mir laufen Qualitätssicherung, Beschaffung, Fertigung, Planung und Logistik zusammen“, sagt sie.
Hybridfahrzeuge mit Elektro- und Verbrennungsmotor sieht Sarah Dieck als wichtigen „Türöffner“ für Kunden, die gegenüber der reinen Elektromobilität noch Vorbehalte haben: „Sie können in diesen Fahrzeugen das elektrische Fahren schon einmal spüren, ohne das Bekannte gleich ganz hinter sich lassen zu müssen. Wer regelmäßig elektrisch fährt, begeistert sich schnell dafür.“ Der way to ZERO, den Volkswagen in seiner Strategie festgeschrieben hat, ist für Dieck alternativlos: „Es ist unsere Verantwortung, alles zu tun, um die Klimasituation zu verbessern. Je schneller wir unser Fahraufkommen auf Elektroautos verlagern, die mit nachhaltig erzeugtem Strom fahren, desto besser.“
Die elektrische Revolution gemeinsam gestalten
Chang Liu und Sarah Dieck sind zwei Expertinnen, die bei Volkswagen die Zukunft der Mobilität gestalten. „Es entstehen hier völlig neue Produkte, sowohl was die Batterien selbst angeht als auch die dazugehörige Software“, sagt Dieck. Zur Industrialisierung dieser neuen Produkte nutzt Volkswagen auch innovative Fertigungsmethoden und neue Prozesse, sowohl in der Entwicklung als auch in der Produktion. „Wir arbeiten hier mit Experten aus aller Welt – und das Tolle ist: Da es feste Formate für den persönlichen Austausch gibt, lernt man sich auch privat kennen. Einige meiner Kollegen sind auch Freunde. Die große kulturelle Vielfalt ist sehr inspirierend“, sagt Dieck.
„Volkswagen ist ein guter Arbeitgeber, gerade für junge Leute, die lernen wollen“, ergänzt Chang Liu. Sie nutzt regelmäßig die Lernplattformen und Einstiegsprogramme des Unternehmens. „Ich kann mich so zu sehr vielen Themen fortbilden und schauen, ob mich das interessiert.“


Die Chancen eines globalen Unternehmens, der Aufbruch in eine neue Ära der Mobilität, die Arbeit in interdisziplinären und multikulturellen Teams, dabei das Leben in kleinen und mittleren Städten mit hoher Lebensqualität – das sind die Besonderheiten des Arbeitens im Battery Valley, die beide Frauen hervorheben. Gibt es denn nichts, was sie vermissen? Doch, sagt Liu: „Mir fehlt in Braunschweig oder Umgebung ein wirklich gutes chinesisches oder koreanisches Restaurant. Ich liebe asiatisches Essen.“ Dieck würde sich zum Skifahren so hohe Berge wie in den Alpen wünschen. „Das könnte man vielleicht mal ändern“, sagt sie mit einem Augenzwinkern.
Info:
Das Batterie-Team von Volkswagen im Battery Valley soll in kurzer Zeit von 750 auf 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wachsen. Von rund 500 freien Stellen werden mehr als 200 extern besetzt. Dafür schaltet das Talent Marketing eine „digital only“ Personalmarketing- und Recruiting-Kampagne, die über die Volkswagen Karriere Auftritte in den sozialen Medien Xing, LinkedIn, Facebook und Instagram auf die Landing Page https://www.volkswagen-karriere.de/de/specials/battery-valley.html führt.