Ein Ausblick auf die Fortbewegung von morgen? – In Hamburg ist es bereits ein konkreter. Die Freie und Hansestadt bringt gezielt Elektromobilität auf die Straße und geht bundesweit als Pionier voran: Mit dem Projekt „Zukunftstaxi“, einem im Rahmen des Hamburger Klimaplans entwickelten Förderprogramm, bekommen Taxi-Unternehmer Starthilfe beim Umstieg auf den E-Antrieb.
Eine Stadt gibt Strom Hamburger Pioniere und das ID.4 Taxi

In Hellelfenbein gekleidet surren sie durch Hamburg, machen fast geräuschlos ihre Arbeit. Sie fallen auf im Straßenbild und sie werden immer mehr: die neuen Elektro-Taxis. Ein Großteil trägt das Typenschild ID.4 auf dem Heck.
„Die Taxler werden in Hamburg als Teil des öffentlichen Verkehrsangebots mitgedacht und werden in Politik und Verwaltung, aber auch in der Öffentlichkeit entsprechend bewertet“, erklärt der Initiator des Projekts Zukunftstaxi, Dirk Ritter, von der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM), Amt Administration und Recht, Verkehrsgewerbeaufsicht. „Über die Jahre haben wir gemeinsam Zukunftsbilder entwickelt. Ein wichtiger Punkt war hier auch, die Taxen als elementaren Teil der Mobilitätswende zu verstehen, womit die Elektrifizierung bzw. die lokale Emissionsfreiheit der Antriebe zwingend verknüpft ist.“
Über das Programm können Hamburger Taxi-Unternehmer für die Konzessionierung eines Elektrofahrzeugs eine Unterstützung erhalten: jeweils über zwei Jahre bis zu 10.000 Euro bzw. 20.000 Euro für ein rollstuhlgerechtes Inklusionstaxi. Im April 2021 für 130 bzw. 20 Fahrzeuge ausgelobt, waren die Förderanträge innerhalb weniger Tage vergeben. In einer zweiten Stufe werden ab Oktober 2021 nochmals weitere 170 Taxis und 30 Inklusionstaxis mit je 5.000 Euro bzw. 10.000 Euro gefördert.
„Die Telefone standen nicht mehr still“
Das Projekt Zukunftstaxi macht sich auch bei den Anbietern von Taxi-Fahrzeugen bemerkbar. Wie im Taxi-Center von Volkswagen Automobile Hamburg, dem Taxi-Schwerpunktbetrieb für die Volkswagen AG. Hier fällt das neue ID.4 Taxi, das gerade auf der Hebebühne inspiziert wird, sofort ins Auge.


Martin Voß, Teamleiter Taxen am Standort Hamburg-Fuhlsbüttel und seit über 30 Jahren im Taxi-Geschäft, weiß, wovon er spricht, wenn er mit einem anerkennenden Kopfnicken in Richtung des ID.4 betont, dass der Neue in der Taxi-Flotte ein echter Durchstarter ist: „Kaum war das Programm Zukunftstaxi am Start, ging es bei uns so richtig rund. Die Telefone standen nicht mehr still, und wir haben hier innerhalb von zwei Monaten so viele Taxis wie sonst in einem halben Jahr verkauft.“ Und das trotz deutlichen Rückgangs im Taxi-Gewerbe durch die Coronapandemie.
Elektrisierende Pionierarbeit
Schon vor dem Start des Förderprogramms hatte das Taxi-Center an einem passenden Fahrzeug aus der Volkswagen ID. Familie gearbeitet. Der Impuls dazu kam Anfang des Jahres von Felix Brandt, Projektleiter bei Reuss Funkservice, einem langjährigen Partner. Der Hamburger Betrieb rüstet seit über 40 Jahren Fahrzeuge zum Taxi um.


Die Coronaphase nutzte Felix Brandt, um neue Themen zu sondieren. „Ich habe mich intensiver mit der Elektromobilität beschäftigt und geschaut, inwieweit die E-Szene überhaupt vorbereitet ist auf Taxis. Es war nicht viel am Markt.“
„Und so entstand die Idee, einen Volkswagen ID.3 als Taxi aufzubauen", erinnert sich Felix Brandt.

„Wir haben uns also mit Martin Voß zusammengesetzt und ein gemeinsames Projekt gestartet.“

Während der Arbeiten am E-Taxi auf Basis des ID.3 bringt Volkswagen ein neues Modell auf den Markt, das noch besser passt:
Ein SUV mit der richtigen Form, hohem Einstieg und viel Platz – mit der Markteinführung des ID.4 wussten wir, das ist unser perfektes Taxi!
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Reuss entwickelt einen E-Taxi-Prototyp, modifiziert ihn immer wieder – intensiv arbeiten Brandt und seine Kollegen nun mit dem ID.4.
Mit dem ID.4 auf der Poleposition
Als beim Projekt Zukunftstaxi am 1. April schließlich der Startschuss fällt, stehen Volkswagen Automobile Hamburg und Reuss Funkservice auf der Poleposition – und können als Einzige in Deutschland einen Volkswagen als Elektro-Taxi anbieten.
Und dann geht es Schlag auf Schlag: Martin Voß hat mit seinen beiden Verkäufern in den Wochen dank „Zukunftstaxi“ alle Hände voll zu tun. Bei Reuss Funkservice ist es ebenso. In fünf Monaten über 80 Volkswagen zum E-Taxi umzubauen, damit hatten Brandt und Kollegen nicht gerechnet. Die Nachfrage und die positiven Rückmeldungen der Taxi-Unternehmer bestätigen, dass sie mit ihrer Idee goldrichtig lagen.


„Insgesamt 95 ID.4 Taxis haben wir bis Mitte September verkauft. 83 davon sind über das Förderprogramm gekommen, wir konnten die vorab zugesagten Lieferzahlen sogar übererfüllen“, resümiert Martin Voß. „Ich halte Elektromobilität in Ballungszentren für absolut sinnvoll, es wird in der öffentlichen Personenbeförderung sicher das Modell der Zukunft sein. Klasse, dass wir den Auftakt mit dem ID.4 Taxi mitgestalten konnten.“

Auf dem richtigen Weg

Zusammen mit mehreren Partnern hat die Stadt Hamburg das Projekt Zukunftstaxi auf die Beine gestellt – und der gemeinsame Erfolg lässt sich sehen. Ziel sind 10 Prozent Anteil an der Hamburger Taxi-Flotte, also rund 300 E-Taxis bis Ende 2022. Auch an der passenden Infrastruktur wird in Hamburg gearbeitet: Die derzeit rund 1.300 Ladestationen sollen weiter ausgebaut werden, exklusive Doppelschnelllader für die E-Taxis werden ab Oktober errichtet.
Die Resonanz der Taxi-Unternehmer sei überwiegend positiv, doch bei Teilen des Taxi-Gewerbes gebe es noch Überzeugungsarbeit zu leisten. „Aber meines Erachtens gibt es keine Alternative, weil auch die Fahrgäste immer stärker sensibilisiert sind und wählen werden“, resümiert Dirk Ritter von der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende. Über viele Plattformen sind die E-Taxis bereits heute explizit buchbar. Initiator Ritter:
Das Projekt Zukunftstaxi steht für die Absicherung der Zukunftsfähigkeit des Taxengewerbes. Die Taxler sind Teil der Mobilitätswende und übernehmen Verantwortung für gesellschaftliche Klimaziele.

Weitere Informationen und Pressematerialien zum ID.4 finden sich hier im Medienportal Volkswagen Newsroom.