Auf der griechischen Insel Astypalea in der südlichen Ägäis errichten der griechische Staat und Volkswagen gemeinsam ein Modellprojekt zur Mobilität der Zukunft. Astypalea wird zu einem Forschungslabor für die Mobilität der Zukunft – nachhaltig und digital. Mit dem Projekt wollen die Beteiligten zeigen, dass eine CO2-neutrale Mobilität möglich ist, wenn Politik, Unternehmen und Gesellschaft eng zusammenarbeiten. Astypalea wird dabei wichtige Erkenntnisse zur Transformation der Verkehrssysteme vieler Regionen in Europa beisteuern.
Smart mobility
Der ID. Buzz
fährt als Elektro-Shuttle auf Astypalea

Auf der griechischen Modell-Insel Astypalea wird smarte, nachhaltige Mobilität real: Der Volkswagen ID. Buzz fährt dort künftig als ASTYBUS. Außerdem startet die Shared Mobility mit den Modellen e-up!, ID.3 und ID.4.
Neben der Elektrifizierung des Fahrzeugbestands und der Umstellung der Stromerzeugung auf erneuerbare Quellen bildet der Aufbau eines smarten, nachhaltigen Mobilitätssystems einen zentralen Baustein des Projekts. Ein Jahr nach der Übergabe der ersten rein elektrischen Fahrzeuge an die lokalen Behörden starten auf der Insel gleich zwei innovative Mobilitätsdienste für die allgemeine Öffentlichkeit. Sie schaffen ein niedrigschwelliges und attraktives Angebot für Einheimische wie für Besucher der Insel – und damit neue Optionen für alle, die kein eigenes Fahrzeug nutzen möchten.
„astyGO ist ein Sharing-Angebot, über das die Menschen E-Bikes, Elektroautos und elektrische Scooter buchen können. ASTYBUS dagegen ist ein Ridesharing-Service, der Fahrgäste zu fast 30 Zielen auf der Insel bringt“, erläutert die zuständige Volkswagen Projektleiterin Virginie Robin. „Die Kunden können sich je nach Wunsch für eine Abrechnung pro Fahrt oder eine Flatrate entscheiden. Für die Einwohner von Astypalea bieten wir außerdem ein günstiges Jahresticket für 60 Euro an“.

Im elektrischen Shuttle-Service ASTYBUS setzt Volkswagen zunächst den ID.4 ein, der im weiteren Jahresverlauf durch den Volkswagen ID. Buzz ersetzt wird. Im Shared-Mobility-Dienst astyGO können Nutzer sich zwischen den Volkswagen Modellen e-up!, ID.3 und ID.4 entscheiden. Daneben stehen Elektro-Scooter und E-Bikes zur Leihe zur Verfügung.
Ganzjähriges öffentliches Verkehrsangebot
Die beiden Dienste astyGO und ASTYBUS sind darauf ausgelegt, alle Mobilitätsbedürfnisse der Einwohner und ihrer Urlaubsgäste zu erfüllen. Sei es die Fahrt zur Arbeit, zum Einkaufen, zum Strand oder zum Restaurant. Zu den Haltepunkten des Ridesharing-Dienstes zählen die lebendigsten Orte der Insel: Der zentrale Platz „Plateia“ im Hauptort Chora, der Fährhafen, der Flughafen oder die Dörfer Livadi und Analipsi und die beliebtesten Strände Astypaleas. Damit bringt ASTYBUS die Fahrgäste zu deutlich mehr Orten auf der Insel als die alte Buslinie. Der nächste Haltepunkt ist immer nur wenige Meter entfernt.
Die Zahl der Fahrzeuge passt sich flexibel dem saisonalen Mobilitätsbedarf auf der Insel an. Im Winter, wenn nur wenige Besucher nach Astypalea kommen, hat die alte Buslinie den Betrieb bislang komplett eingestellt, die Einwohner waren auf das eigene Auto angewiesen. Ab sofort fahren ganzjährig mindestens drei ASTYBUS Shuttles. Im Sommer, wenn viele Besucher die Strände und Tavernen der Insel bevölkern, steigt die Kapazität auf fünf Fahrzeuge. Zeigt die Nachfrage einen höheren Bedarf, werden Volkswagen und seine Partner die Kapazität weiter steigern.
Im Sharing stehen zunächst sechs Elektroautos von Volkswagen, sechs Elektro-Scooter der Marke Seat MÓ und sechs E-Bikes der Marke Ducati zur Verfügung. Eingebunden in den Betrieb des Sharing-Dienstes sind die lokalen Autovermieter. Um die Fahrzeuge mit Grünstrom zu versorgen, wurde in diesem Jahr bereits eine neue Solaranlage errichtet. Im nächsten Jahr folgt ein großes Solarfeld.
„Dieses innovative Verkehrsangebot befördert Astypalea nicht nur in die Gegenwart, sondern direkt in die Zukunft. Das wird eine große Sache für Einheimische wie für Touristen“, sagt Nikolaos Komineas, Bürgermeister von Astypalea: „Die Sommersaison 2022 wird uns viele wertvolle Erkenntnisse liefern, die uns helfen, das Programm im Folgejahr weiter zu verbessern“.
astyMOVE: Alle Mobilitätsdienste in einer App
Das Herzstück der neuen Mobilitäts-Angebote auf Astypalea ist die von SEAT:CODE entwickelte App astyMOVE. „Das Besondere hier in Astypalea ist die multimodale Lösung, die wir auf unserer Software-Plattform Giravolta realisiert haben: On-Demand-Busse, Carsharing, Elektroroller und Fahrräder – alles in einer App“, sagt Jordi Abad, Technischer Direktor Mobility bei SEAT:CODE. Die intuitiv aufgebaute Smartphone-App steht Einheimischen wie Touristen zur Verfügung. Athanasia Sismani lebt auf Astypalea und hat die App bereits ausprobiert: „Ich finde, die App ist sehr einfach zu benutzen. Ich wähle aus wo ich bin und wo ich hinmöchte, und in wenigen Minuten ist der Bus schon da“, sagt die junge Griechin. Nach der Buchung fährt der Bus nach Bedarf die nah beieinander gelegenen Haltestellen an, die alle belebten Orte der Insel abdecken. astyMOVE kann ab sofort im Google Play Store und im Apple App Store heruntergeladen werden.

Ich finde, die App ist sehr einfach zu benutzen. Ich wähle aus wo ich bin und wo ich hinmöchte, und in wenigen Minuten ist der Bus schon da.
Befragungen zeigen großes Interesse
Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts übernehmen die University of Strathclyde Glasgow sowie die University of the Aegean. Erste Zwischenergebnisse zeigen ein hohes Interesse der Einwohner an elektrischer Mobilität. Mehr als 65 Prozent der Befragten können sich grundsätzlich den Wechsel zur E-Mobilität vorstellen, wenn es eine entsprechende Kaufprämie gibt. Mehr als 50 Prozent ziehen in Betracht, ihr eigenes Auto ganz abzuschaffen und stattdessen elektrische Mobilitätsdienste zu nutzen. Die neuen, smarten Mobilitätsdienste können also erheblich dazu beitragen, die Gesamtzahl der Fahrzeuge auf Astypalea zu senken. astyGO und ASTYBUS führen so nicht zu mehr Verkehr, vielmehr steht den Einheimischen erstmals ganzjährig eine Alternative zum eigenen Fahrzeug zur Verfügung. Derzeit existieren rund 1.500 Autos, Motorroller, Motorräder und Lastwagen auf der Insel.

Der Volkswagen Konzern und Griechenland wollen Astypalea im Rahmen des Projekts „Smart & Sustainable Island“ bis 2026 auf E-Mobilität und grüne Energie umstellen. Astypalea durchlebt dabei den gleichen Transformationsprozess wie ganz Europa – nur erheblich schneller. Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender des Volkswagen Konzerns, sagt: „Astypalea ist ein Zukunftslabor für die Dekarbonisierung in Europa. Auf der Insel erforschen wir in Echtzeit, was die Menschen zum Umstieg auf die E-Mobilität bewegt und welche Anreize es für den Übergang zu einem nachhaltigen Lebensstil braucht.“
„So etwas gab es hier noch nie“

Die Insel mit ihren fast 1.400 Einwohnern und etwa 36.000 Touristen pro Jahr bietet dabei perfekte Voraussetzungen für ein solches Modellprojekt: Verkehrsnachfrage und Komplexität sind einerseits überschaubar – andererseits aber ausreichend groß, um auswertbare Ergebnisse zu erzielen und skalierbare Modelle zu entwickeln. Zudem existierte bei der Inselverwaltung bereits Interesse am Aufbau eines elektrifizierten Nahverkehrssystems.
Auf Astypalea ist die Neugier der Einheimischen auf die neuen Mobilitätsdienste in jedem Fall groß. „Sie wissen noch nicht, wie das System funktioniert, denn so etwas gab es hier noch nie. Ich bin aber sicher, dass sie es nach einiger Zeit lieben werden“, sagt Bürgermeister Nikolaos Komineas. Athanasia Sismani freut sich bereits: „Ich hätte mir nicht vorgestellt, dass so etwas Innovatives nach Astypalea kommt. Ich werde es sicher häufig nutzen, denn ich habe kein eigenes Auto oder Motorrad. So kann ich leichter meine Freunde treffen oder zur Arbeit fahren“, sagt die 25-Jährige. Die smarte, nachhaltige Mobilität auf Astypalea wird damit zunehmend sichtbar: Es existieren bereits 20 öffentliche Ladepunkte und etwa 40 E-Fahrzeuge auf der Insel, darunter erste Privatwagen sowie ein Elektro-Taxi. Zum Start von astyGO und ASTYBUS erhält die Insel außerdem einen neuen Rettungswagen auf Basis des Volkswagen e-Crafter und ihren ersten Schnelladepunkt.
Zur Eröffnung von astyGO und ASTYBUS sowie zur Übergabe des Rettungswagens treffen der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG, Dr. Herbert Diess, und der griechische Premierminister Kyriagkos Mitsotakis erneut auf Astypalea zusammen.Danach stehen die Dienste pünktlich zum Beginn der Saison den Einheimischen und ihren Besuchern aus aller Welt zur Verfügung.
