Herr Obernolte, im Winter steigt der Energieverbrauch der ID.3 und ID.4 Modelle deutlich an – vor allem, wenn der Kunde viele Kurzstrecken fährt. Woran liegt das?
Das ist ein Effekt, der prinzipbedingt für alle reinen Elektroautos gilt. Sie müssen die Luft im Innenraum und die Batteriezellen unterhalb einer gewissen Temperatur mit Strom aus der Traktionsbatterie auf die richtige Temperatur bringen – und das erhöht nun mal den Verbrauch und verringert die Reichweite. Bei einem Modell mit Verbrennungsmotor ist das ganz anders: Es nutzt die Abwärme des Motors, die reichlich vorhanden ist, heizt also praktisch verlustfrei.
Warum muss man eigentlich im Elektroauto die Batterie temperieren?
Weil die Zellen nur in einem definierten Temperaturfenster optimal arbeiten – das gilt für die Leistungsabgabe ebenso wie für die Rekuperation und das schnelle Laden mit Gleichstrom. Zudem haben wir beim Thermomanagement das Ziel verfolgt, die Batterie so schonend zu betreiben, dass sie nur langsam altert. Sie verfügt über einen eigenen Flüssigkeitskreislauf, der sie temperiert. Abhängig von ihrer Temperatur erwärmen wir das Kühlmittel im Winter über einen leistungsstarken Zuheizer, bis die Zellen vollständig auf Betriebstemperatur sind.